Masterplan für die Sportstadt Braunschweig beschlossen


Symbolfoto: Robert Braumann
Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Nach einem dreijährigen, intensiven Abstimmungs- und Beteiligungsprozess liegt jetzt der „Masterplan Sport 2030“, die Sportentwicklungsplanung für Braunschweig, vor. Der Rat der Stadt hat ihn heute einstimmig beschlossen. „Damit halten wir nun heute eine Richtschnur und einen Fahrplan dafür in der Hand, wie sich der Sport in unserer Stadt in den kommenden Jahren entwickeln soll“, sagte Sportdezernent Christian Geiger.

„Inhaltliche Richtschnur ist der auf wissenschaftlicher Basis entstandene Orientierungsrahmen, der die Vorstellungen der Stadtgesellschaft, insbesondere der Vereine und Schulen, berücksichtigt. Er bestimmt für den Zeitraum bis 2030 zwölf Leitziele und benennt über 80 konkrete Projekte, die wir angehen und nach und nach umsetzen wollen“, erläuterte der Sportdezernent. „Das Planwerk gibt Antworten, wie wir auf Veränderungen, z. B. der demographischen Entwicklung, reagieren können. Wer macht künftig Sport, in welcher Form und welche Sportarten werden besonders nachgefragt? Das sind Fragen, von denen wir uns leiten lassen.“ So sei ein Thema auch, wie Sportarten mit rückläufigen Nutzerzahlen gestärkt werden und wenig genutzte Sportstätten anders verwendet werden könnten.

Neue Förderichtlinien


Der Masterplan sieht des Weiteren vor, die Sportförderrichtlinien neu zu fassen, um die Vereinsstrukturen zu stärken. Ein wichtiger Baustein ist auch die Optimierung der Sportstättennutzung, insbesondere der Turn- und Sporthallen, durch die Braunschweiger Sportvereine. Auch der gezielte Ausbau der Sportinfrastruktur ist ein zentrales Thema. Auf der Agenda für die kommenden zwei Jahre steht zudem, das Informationsangebot zum Thema Sport mit einer Internetplattform und einem Sportstättenatlas deutlich zu verbessern. Das Angebot zur Bewegungsförderung in Schulen und Kindertagesstätten soll weiter ausgebaut werden. Eine zunehmend wichtigere Rolle spielen auch Sportangebote für Menschen mit Behinderung. Weitere Projekte der nächsten beiden Jahre sind die Beschilderung von Fahrrad, Lauf-oder Inlinestrecken, die sportliche Nutzung des Ringgleises, die Entwicklung eines familienfreundlichen und generationenübergreifenden Sportzentrums oder die Entwicklung einer kostengünstigen „Kalthalle“ für den Fußball. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Masterplans Sport 2030 sind klare Regelungen dazu, wie der jetzige Planungsstand regelmäßig konkretisiert und fortgeschrieben wird. „Niemand hat etwas davon, wenn ein aufwändig erarbeiteter Plan nach ein oder zwei Jahren im Regal verstaubt“, so Sportdezernent Geiger.Daher sei auch ein klarer Fahrplan vorgeschlagen und beschlossen worden, wie der Masterplan regelmäßig weiterentwickelt wird. Danach legt der Rat künftig alle zwei bis drei Jahre auf Vorschlag der Verwaltung fest, ob die Ziele und Empfehlungen verändert werden sollen und welche sportpolitischen Prioritäten in den nächsten zwei bis drei Jahren gesetzt werden sollen. Auch dabei werden im Vorfeld jeweils wieder die Organisationen und Einrichtungen des Sports einbezogen.

Geiger hochzufrieden


Christian Geiger weiter: „Sportpolitik, strukturiert und „aus einem Guss“, setzt voraus, dass sich Politik, Vereine, Institutionen und die Verwaltung über die wichtigsten Koordinaten des Handelns einig sind.

<a href= Christian Geiger, ">
Christian Geiger, Foto: Archiv



Das erleichtert künftige Entscheidungen und schafft Akzeptanz. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir diese Sportentwicklungsplanung heute erfolgreich ins Ziel gebracht haben und danke allen, die sich in den vergangenen Jahren mit ihren Ideen eingebracht haben, für die konstruktive Zusammenarbeit. Der Masterplan spiegelt die partnerschaftliche Kooperation zwischen Kommune, organisiertem Sport und allen weiteren besonders am Sport interessierten Organisationen und Einrichtungen wider.“ Die Erarbeitung von Konzepten, Zielen und Maßnahmen beruhte auf der „klassischen“ wissenschaftlichen Methodik der Sportstättenentwicklungsplanung. Ergänzt wurde dieses Vorgehen von einer Befragung von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Beteiligung von lokalen Expertinnen und Experten aus dem Bereich Sport. So wurde dem Gedanken eines kooperativen Planungsansatzes mit einem breit angelegten öffentlichen Diskussionsprozess Rechnung getragen – von der Herangehensweise ähnlich wie das Zukunftsbild der Stadt im Rahmen des „Denk Deine Stadt“-Prozesses, das heute ebenfalls im Rat zur Abstimmung stand.

Viele Beteiligte


An der systematischen, mehrstufigen Erarbeitung der „Sportentwicklungsplanung Braunschweig – Masterplan Sport 2030“ waren letztendlich insgesamt 3.200 Braunschweigerinnen und Braunschweiger durch die Teilnahme an der Fragebogenaktion beteiligt. Die daraus abgeleiteten Wünsche und Erwartungen statistisch repräsentativer Teile der Braunschweiger Bevölkerung waren die Basisinformationen für die nachgehende kooperative Planungsphase, an der eine Vielzahl von Expertinnen und Experten sowohl aus der Stadtverwaltung als auch aus Institutionen, Einrichtungen, Schulen, Kindertagesstätten, Sportvereinen und Sportverbänden beteiligt waren. Zudem haben zahlreiche Mitglieder des Rates die Möglichkeit genutzt, bereits in der kooperativen Planungsphase die Erarbeitung des Masterplans inhaltlich mit zu begleiten. Den kompletten Plan finden Sie hier.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Kindertagesstätte