Paritätischer Wohlfahrtsverband für 15 Euro Mindestlohn

Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, hat für eine Erhöhung des Mindestlohnes auf 15 Euro plädiert und damit den jüngsten Vorstoß von Kanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt.

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Ulrich Schneider (Archiv)
Ulrich Schneider (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, hat für eine Erhöhung des Mindestlohnes auf 15 Euro plädiert und damit den jüngsten Vorstoß von Kanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt. "Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Auch 2023 verbleibt die Armut in Deutschland auf erschreckend hohem Niveau", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben). "Man kann Armut allerdings bekämpfen, wenn nur der politische Wille da ist."


Ein Beleg dafür sei die Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderzuschlages. Beides habe zu einem Rückgang der Armut bei Familien mit Kindern und insbesondere bei Alleinerziehenden und kinderreichen Familien geführt. "Gleiches gilt für die Erhöhung des Mindestlohnes, die zu einem wahrnehmbaren Rückgang der Armut bei abhängig Beschäftigten geführt hat", fügte Schneider hinzu. "Die Daten sollten der Bundesregierung Mut machen, mit einer Erhöhung auf 15 Euro nun den nächsten notwendigen Schritt zu gehen."

Zudem seien armutsfeste Mindestrenten und spürbare Leistungsverbesserungen in der Altersgrundsicherung erforderlich, erklärte der Hauptgeschäftsführer. Bei der Armut unter alten Frauen gebe es die bedrohlichste Dynamik unter allen Gruppen. "Hier ist sofortiges Handeln angezeigt. Mit einer Stabilisierung des Rentenniveaus allein ist es nicht getan."

Nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes lag die Armutsquote in Deutschland 2023 bei 16,6 Prozent. Dies ist zwar nach Angaben des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ein ganz leichter Rückgang gegenüber den beiden Vorjahren, doch in der längerfristigen Betrachtung nach wie vor eine Stagnation auf sehr hohem Niveau. Denn 14,1 Millionen Menschen müssten weiter zu den Armen gerechnet werden.


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