EthikNetz hilft bei Konflikten in der medizinischen Betreuung


Veröffentlichung einer Entscheidungshilfe bei freiheitsentziehenden Maßnahmen. Von links: Dr. Peter Tarillion, Dr. Ina Hauptmann, Christina Brandes, Anne-Katrin Helmecke, Frauke Nees und Silke Aschemanns-Frohns. Foto: EthikNetz
Veröffentlichung einer Entscheidungshilfe bei freiheitsentziehenden Maßnahmen. Von links: Dr. Peter Tarillion, Dr. Ina Hauptmann, Christina Brandes, Anne-Katrin Helmecke, Frauke Nees und Silke Aschemanns-Frohns. Foto: EthikNetz | Foto: EthikNetz

Peine. Das EthikNetz Peine stehe für Rat und Hilfe bei schwierigen ethischen Entscheidungen in der medizinischen Betreuung oder der Pflege Schwerstkranker. In einer Veranstaltung mit der Diplom-Psychologin Frauke Nees aus Berlin sei nun ein interdisziplinär erarbeiteter Flyer „Entscheidungshilfen bei freiheitsentziehenden Maßnahmen“ vorgestellt worden. Davon berichtet das EthikNetz.


„Freiheitsentziehende Maßnahmen wie das Anbringen von Bettgittern oder Bettgurten sind Vorkehrungen zum Schutz eines Patienten oder seiner Umgebung vor krankheitsbedingten Gefährdungen, die sehr stark in seine Bewegungsfreiheit eingreifen. Dieses Thema bewegt uns und viele Menschen, die Schwerstkranke betreuen, immer wieder. Ziel ist ein würdevoller und beschützender Umgang, der beiden Seiten gerecht wird, dem Patienten und dem Pflegenden“, erläutert Dr. Peter Tarillion vom Ethiknetz.

Entscheidungshilfen bei freiheitsentziehenden Maßnahmen


Im EthikNetz seien Mitarbeiter aus Seniorenheimen, des Landkreises, Ärzte, Pflegedienste und rechtliche Betreuer engagiert. Der jetzt veröffentlichte Flyer sei das Ergebnis einer interdisziplinären Projektarbeit der letzten zwei Jahre unter Einbeziehung des aktuellen Wissenstandes in Medizin, Pflegewissenschaft, Recht und Ethik. „Wir haben Hilfestellungen zur Abwägung zwischen Schaden und möglichem Nutzen von freiheitsentziehenden Maßnahmen und mögliche Alternativen erarbeitet und im Flyer dargestellt. “, berichtet Dr. Tarillion. Zudem habe die Leiterin des DRK Seniorenzentrum Edemissen und DRK Haus am Stadtpark, Christina Brandes, aus ihrer Erfahrung zur Vermeidung von freiheitsentziehenden Maßnahmen in Seniorenheimen durch Beobachtung und biographisches Erkunden gemeinsam mit den Angehörigen und Pflegekräften berichtet. Durch dieses Vorgehen könne die Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen deutlich reduziert werden. „Gerne möchten wir weitere Institutionen über diesen Ansatz informieren. Interessenten können sich gerne unter der Telefonnummer 05171 590189 an das Büro des EthikNetzes wenden“, ruft Dr. Tarillion auf. Da das EthikNetz als Teil des PalliativNetzes e.V. ehrenamtlich und unentgeltlich arbeite, seien Spenden zur Unterstützung der Arbeit willkommen.


mehr News aus Peine


Themen zu diesem Artikel


DRK