Workshop mit MAN-Auszubildenden in der JVA Wolfenbüttel


Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Kunstworkshop in Wolfenbüttel. Foto: Gedenkstätte in de JVA Wolfenbüttel
Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Kunstworkshop in Wolfenbüttel. Foto: Gedenkstätte in de JVA Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Bereits zum 12. Mal fand am gestrigen Donnerstag und am heutigen Freitag der Workshop „Geschichte verstehen – Toleranz leben“ mit Auszubildenden der MAN Academy von MAN Truck und Bus AG Salzgitter statt. Darüber informiert die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.


In enger Kooperation mit der Gedenkstätte und der Justizvollzugsanstalt bilden die beiden Seminartage zu den Themen Respekt und Toleranz seit 2013 einen festen Bestandteil im Ausbildungsprogramm des Unternehmens. Erstmals wurde in diesem Rahmen nun auch ein Kunstprojekt durchgeführt.

Geleitet durch die Gedenkstättenmitarbeiterinnen Simona Häring und Anett Dremel lernten die Auszubildenden zum Auftakt der Veranstaltung den historischen Ort kennen. Am Beispiel des Strafgefängnisses Wolfenbüttel wurden die Themen Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus behandelt. Welche Folgen das Fehlen von Respekt und Toleranz sowie die daraus resultierende Ausgrenzung von Menschen haben können, zeige dieser Ort eindrücklich. In der multimedialen Lernumgebung der Gedenkstätte recherchierten die Teilnehmenden anhand historischer Quellen Schicksale von Einzelpersonen, die während der NS-Zeit im Strafgefängnis Wolfenbüttel inhaftiert waren oder gar hingerichtet wurden. Gleichzeitig seienauch mögliche Handlungsspielräume beteiligter Akteure thematisiert worden.

Führung durch JVA


Ein zweiter Schwerpunkt des Programms seidie Gegenüberstellung des Unrechtswesens der NS-Zeit mit dem heutigen Strafvollzug gewesen. Neben der Vorstellung von Leitlinien des Vollzugs gewährte Katja Lehmköster, Hauptsekretärin des Justizvollzugsdienstes, den Teilnehmenden mittels einer Führung durch die JVA spannende Einblicke in die heutigen Haftbedingungen, insbesondere in die Unterbringungen, den Arbeitsalltag sowie die Ausbildungsmöglichkeiten der Inhaftierten. Dabei betonte sie, welchen Unterschied ein tolerierender und respektvoller Umgang im modernen Justizwesen für das Miteinander bedeutet.

Kunstprojekt mit Christian Grams


Erstmals ergänzt wurde das Programm durch ein Kunstprojekt mit dem Braunschweiger Künstler Christian Grams vom Verein The Bridge e.V. Auf Grundlage des Gedichts „Unter dem Beil“, das der ehemals in Wolfenbüttel Inhaftierte Hermann Tempel verfasst hatte, entwickelten die Auszubildenden Ideen einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Ort. Die Ergebnisse wurden auf Leinwänden festgehalten.


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