BIBS: Naturschutzgebiet schnell ausweisen


Peter Rosenbaum (li.) und Jürgen Reuter. Fotos: BIBS
Peter Rosenbaum (li.) und Jürgen Reuter. Fotos: BIBS

Braunschweig. Die BIBS-Fraktion fordert, das Mascheroder/Rautheimer Holz jetzt zügig als Naturschutzgebiet auszuweisen. Nachdem die EU den Wald im Südosten Braunschweigs bereits 2004 zum Flora-Fauna-Habitat-Gebiet aufgestuft habe, müsse die Stadt mit ihrer Naturschutzgebietsverordnung bis Ende 2018 die Umsetzung des EU-Rechts verbindlich regeln.


„Der Rat wird im nächsten Jahr die Ausgestaltung der Verordnung beschließen. Über ein ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ einer möglichen Ausweisung des besonders schützenswerten Waldes mit seiner hohen Zahl gefährdeter Pflanzen und Tiere gilt es nicht mehr zu entscheiden“, stellt BIBS-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Büchs klar.

„Im Rahmen der öffentlichen Auslegung der geplanten Verordnung hatten Bürgerinnen und Bürger, Forstgemeinschaft und Naturschutzverbände ausgiebig Gelegenheit, sich zu beteiligen. Dabei ist die Verwaltung auch auf wesentliche Kritikpunkte eingegangen und hat die Verordnung nachgebessert: Der Kindergarten wird auch künftig ohne weiteres seine Waldtage fortführen können. Die Anwohner werden auch weiterhin die kleinsten Trampelpfade im Naturschutzgebiet betreten können – inklusive der Möglichkeit, Pilze, Beeren und Bucheckern zu sammeln. Für die Nutzer der Sportanlagen sind keine Einschränkungen zu befürchten. Weitere Aspekte hat im Übrigen der BUND in seinen Stellungnahmen aufgegriffen, auf die ich hiermit verweise“, so Büchs.

Zudem hat auch die Stadtverwaltung die Kritik der Forstgemeinschaft zurückgewiesen, angeblich nicht in die Planungen einbezogen worden zu sein. So wurden bereits im letzten Jahr diverse Gespräche mit den Vorsitzenden der Forstgenossenschaften Rautheim und Mascherode geführt. „Wichtig ist, dass schon jetzt die besonderen Tiere und Pflanzen wie die Orchideen, Fledermäuse und Vögel, die schützenswerten Waldmeister-Buchenwälder und der einzigartige mitteleuropäische Stieleichenwald vor der intensiven Nutzung geschützt werden. Bereits im letzten Jahr wurde eine äußerst seltene Elsbeere (Baum des Jahres 2011) mit einem Stammdurchmesser von mindestens 40 cm im Forst gefällt. Das Holz zählt zu den teuersten Hölzern. Die Forstgenossenschaften müssen sich hier den Vorwurf gefallen lassen, das Naturschutzgebiet nur auf Grund von Wirtschaftsinteressen verhindern zu wollen. Aber das hätten sie bereits 2004 tun müssen“, so Büchs.

Im Stadtbezirksrat Südstadt-Rautheim-Mascherode haben sich die Fraktionen auf einen gemeinsamen Antrag zum Mascheroder Holz geeinigt, der in der Sitzung vom 12. Dezember angenommen wurde. Die BIBS-Fraktion begrüßt die darin geforderte Durchführung eines Bürgerinformationsabends von Verwaltung (Untere Naturschutzbehörde) und Bezirksrat, die am 16. Januar 2018 in Mascherode durchgeführt werden wird. BIBS-Bezirksrat Jürgen Reuter erklärt dazu: „Dieser Informationsabend soll dazu dienen, um die teilweise durch Unkenntnis und Gerüchte verkomplizierte Sachlage zu erläutern und die demokratische Bürgerbeteiligung im Bezirk zu erweitern.“

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