IG Metall Jugend ruft zu Kundgebung auf: "Keine Generation Corona"

Am morgigen Freitag wird die Jugend der IG Metall für mehr Ausbildungssicherheit eintreten. Im Rahmen einer bundesweiten Aktionswoche wollen die Azubis und Studierenden darauf aufmerksam machen, dass sie nicht strukturell durch Corona geschwächt werden wollen.

Auf dem Schlossplatz möchte die Metaller Jugend ein Zeichen für die Auszubildenden und die Studierenden in Deutschland setzen.
Auf dem Schlossplatz möchte die Metaller Jugend ein Zeichen für die Auszubildenden und die Studierenden in Deutschland setzen. | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Mitten in der Corona-Krise setzen sich junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für ihre Rechte ein. Die IG Metall führt bundesweit Aktionen durch, um auf die sich zuspitzende Lage junger Menschen in den Betrieben und Hochschulen hinzuweisen. Dies berichtet das IG Metall Kooperationsbüro SüdOstNiedersachsen in einer Pressemitteilung. „Wir müssen verhindern, dass Auszubildende und dual Studierende die Leidtragenden dieser Krise sind. Wir wollen nicht die ‚Generation Corona‘ werden“, so Selinay Mercanoglu von der Jugendvertretung Alstom. Gemeinsam planen die IG Metall Jugendlichen aus Braunschweig, Salzgitter-Peine und Wolfsburg am Freitagabend eine Demonstration und Kundgebung in der Braunschweiger Innenstadt. Um 17:00 Uhr wollen sie auf dem Schlossplatz ein Zeichen dafür setzen, dass junge Menschen in der Region nicht strukturell unter den Corona-Auswirkungen leiden dürfen.


„Wir verlangen von Politik und Arbeitgebern, Auszubildende und dual Studierende gerade in Krisenzeiten zu schützen“, so Ylenia Pisu, Jugendsekretärin der IG Metall Wolfsburg.

„Wichtig ist, dass auch in diesem und den kommenden Jahren genug Ausbildungsplätze angeboten werden!“, meint Lasse Riebandt von der Jugendvertretung Volkswagen Braunschweig und fügt hinzu „Vor der Krise haben wir über Fachkräftemangel diskutiert, der wird nach der Krise auch noch da sein. Dagegen gibt es ein einfaches Mittel: Ausbilden und übernehmen!“

"Angst vor Nicht-Übernahme"


Viele Auszubildende und dual Studierende blicken mit Sorge auf die Zeit nach ihrer Ausbildung. „Viele von uns stehen kurz vor den Abschlussprüfungen“, sagt Steffen-Michael Niegebar, Jugendvertreter bei der Sitech Sitztechnik GmbH in Wolfsburg, „wenn wir nach Abschluss der Ausbildung oder des dualen Studiums nicht von unserem Betrieb übernommen werden, müssen wir uns ohne Berufserfahrung auf dem Arbeitsmarkt behaupten – es wird sehr schwer, während der Krise eine neue Stelle zu finden.“

Erschwerend kommt hinzu, dass mit den geplanten Massenentlassungen bei MAN Salzgitter das Aus für einen der größten Ausbildungsbetriebe in der Region droht. „Wenn das Werk in Salzgitter die Segel streicht, verlieren hunderte junge Menschen – jetzt und in Zukunft - eine sichere berufliche Perspektive und eine exzellente Ausbildung. Existenzen ganzer Familien dürfen für Gier und Profit nicht einfach vernichtet werden“, meint Lütfü Tosun von der Jugendvertretung MAN.

Unter dem Motto „ORGANiCEsolidarity“ ruft die IG Metall Jugend in der Woche vom 28. September bis 2. Oktober bundesweit zu Aktionen auf, um auf die Situation von Auszubildenden und dual Studierenden während der Corona-Pandemie aufmerksam zu machen. ORGANiCE ist dabei ein Kunstwort, das sich aus den Wörtern „organize“ (englisch: organisiere dich!) und „nice“ (englisch schön, gut) zusammensetzt.


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