Bioabfalltonne: Zweites Leben für die Brötchentüte

Brötchentüte statt Bioplastikbeutel - ein Bäcker startet eine besondere Aktion mit 180.000 Tüten.

Werben für die richtige Entsorgung von Bioabfällen (v.l.n.r.): Cord Roloff (ALW), Bäcker- und Konditormeister Carsten Richter und Sandra Wehr (Werksleiterin ALW).
Werben für die richtige Entsorgung von Bioabfällen (v.l.n.r.): Cord Roloff (ALW), Bäcker- und Konditormeister Carsten Richter und Sandra Wehr (Werksleiterin ALW). | Foto: Landkreis Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Rund 30.000 Bioabfalltonnen gibt es im Landkreis Wolfenbüttel, die durch den Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Wolfenbüttel (ALW) geleert werden. Damit aus dem Abfällen wertvoller Kompost wird, kann jeder und jede Einzelne etwas tun, denn es kommt auf die richtige Entsorgung der Bioabfälle an. Dies teilt der Landkreis mit.



Diese sollten lose oder in Papier (Zeitungspapier, Bioabfallbeutel aus Papier) entsorgt werden. Brötchen- oder Brottüten der Bäckereien aus Papier und ohne Kunststoffsichtfenster können nach dem Verzehr des leckeren Inhalts ein zweites Leben als Beutel für Bioabfälle erhalten. Das dachte sich auch die Altstadtbäckerei Richter, die ab Dienstag nach Pfingsten auf ihren Tüten für die richtige Entsorgung wirbt. 180.000 Brötchentüten wurden mit dem Motto „Gib mir eine 2. Chance“ bedruckt.

Hintergrund ist die Aktion Biotonne Deutschland, an der sich viele Kommunen in Deutschland beteiligen, und deren Ziel es ist, den Anteil von Plastik im Bioabfall zu verringern. „Mit dem Einkauf bei uns gibt es nicht nur unsere Backwaren, sondern eine kostenlose Bioabfalltüte dazu. Gleichzeitig klären wir darüber auf, dass Plastiktüten nicht in den Bioabfall gehören. Ich finde die Aktion sehr sinnvoll und mache gerne mit“, so Bäcker- und Konditormeister Carsten Richter.

Bioplastikbeutel: Gut gemeint – aber nicht zulässig


Die Zahl von Fehlwürfen in Biotonnen, also von Gegenständen, die nicht in die Biotonne gehören, nehmen deutlich zu. Vor allem liegt das an sogenannten Bioplastikbeuteln, deren Hersteller für eine schnelle Verrottung werben, dem ist aber nicht so. Laut Analyse des Kompostwerkes, in der der Bioabfall aus dem Landkreis verwertet wird, hat sich der Anteil an Bioplastikbeuteln in den letzten zwei Jahren verdoppelt.

„Bioplastikbeutel verrotten sehr langsam, deshalb sind sie für die Kompostierung nicht geeignet und im Landkreis Wolfenbüttel nicht zugelassen“, erklärt Sandra Wehr, Werksleiterin des ALW. „Besonders schade ist, dass viele Leute denken, dass sie etwas Gutes tun, wenn sie Bioplastikbeutel nehmen, das ist leider nicht so. Besser sind Papierbeutel oder den Abfall lose in die Tonnen zu geben. Daher begrüßen wir es sehr, dass Familie Richter und die Altstadtbäcker ihre Kundschaft darüber informieren, dass die Brötchentüte noch eine 2. Chance als Tüte für den Bioabfall erhält“, so Wehr.

Der ALW leert die Bioabfalltonnen von Mittel April bis zum 22. November 2024 im wöchentlichen Rhythmus, im Spätherbst und Winter dann zweiwöchentlich. Über die Abholtermine informiert die Abfallfibel, die ALW-App sowie die Internetseite www.alw-wf.de

Informationen darüber, was alles in den Bioabfall gehört, gibt es hier: www.alw-wf.de/index.php/infos-preise/bioabfall


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