Mädchen vom Kommunionsunterricht ausgeschlossen: Das war der Grund

In einer katholischen Gemeinde in Braunschweig gab es Probleme mit der Betreuung einer autistischen Neunjährigen.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Braunschweig. In Lehndorf wurde ein autistisches Mädchen zeitweise vom Kommunionsunterricht ausgeschlossen, weil die ehrenamtlichen Leiterinnen der Gruppe mit dem Verhalten der Neunjährigen überfordert gewesen seien. Die Braunschweiger Zeitung berichtete zuerst über den Fall. regionalHeute.de fragte beim zuständigen Bistum Hildesheim nach, wie man dort die Sache sieht.



Die gute Nachricht vorweg: "Das Mädchen kann im kommenden Jahr in Begleitung ihrer Mutter an der Erstkommunionvorbereitung teilnehmen und ist dazu herzlich willkommen", schreibt Volker Bauerfeld, Pressesprecher der bischöflichen Pressestelle, auf unsere Anfrage.

Bei der Mutter entschuldigt


Zuvor habe es Irritationen gegeben, für die sich der Pfarrer bei der Mutter des Mädchens entschuldigt habe. "Offenbar gab es eine Unsicherheit bei den Beteiligten in der Pfarrgemeinde, wie das Mädchen während der Erstkommunionvorbereitung gut betreut werden kann", so Bauerfeld weiter.

Bereits Ende letzten Jahres habe der Vorbereitungsunterricht auf die Erstkommunikation in der katholischen Heilig-Geist-Gemeinde in Lehndorf begonnen. Nach einem ersten Treffen hätten die beiden Betreuerinnen der Gemeinde gesagt, dass das Mädchen nicht am Unterricht teilnehmen könne, da sie keine pädagogisch ausgebildeten Fachkräfte seien, berichtet die Braunschweiger Zeitung. Seitens der Gemeinde sei vorgeschlagen worden, das Mädchen im Einzelunterricht auf die Erstkommunion vorzubereiten oder diese ohne Vorbereitung zu erteilen. Dies hätte die Mutter strikt abgelehnt. „Das ist Diskriminierung. Warum sollen Kinder mit Handicap zu Hause versteckt werden?“, wird die Mutter in der Braunschweiger Zeitung zitiert.

Meinung offenbar geändert


Damals habe die Mutter schon vorgeschlagen, ihr Kind im Unterricht zu begleiten, da sie selbst ausgebildete Schulbegleiterin sei. Dies sei damals von der Gemeinde abgelehnt worden. Doch offenbar hat man inzwischen seine Meinung geändert. Mit einer Kommunionsfeier für das Mädchen in diesem Jahr wird es nun allerdings nichts mehr.


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