Solar-Boom: PV-Ausbau hat sich verdoppelt

Eine jüngst veröffentlichte Analyse der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zeigt, dass sich die neu installierte Photovoltaik-Leistung in Niedersachsen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt hat.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Region. Heute begeht die Solarbranche weltweit den Internationalen Tag der Sonne. Der aus Aktivitäten der US-amerikanischen Solarenergie-Bewegung hervorgegangene Aktionstag ist Anlass für den Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen|Bremen (LEE), das Thema Solarenergie in Niedersachsen und Bremen näher zu beleuchten.


Bundesrat und Bundestag haben das Solarpaket I beschlossen, das eine Anhebung des Flächenpotenzials für Freiflächen-Photovoltaikanlagen und regulatorische Erleichterungen vorsieht. Der LEE geht der Frage nach, wie ist es um den aktuellen Ausbaustand der Solarenergie in Niedersachsen und Bremen bestellt ist.

PV-Leistung in Niedersachsen mehr als verdoppelt


Eine jüngst veröffentlichte Analyse der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zeige, dass sich die neu installierte Photovoltaik-Leistung in Niedersachsen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt habe. Der jährliche PV-Zubau konnte von gut 0,6 Gigawatt im Jahr 2022 auf über 1,4 Gigawatt im Jahr 2023 gesteigert werden, wobei es regionale Unterschiede geben würde, heißt es in einer Mitteilung des LEE. Die Gesamtleistung sei von 5,6 Gigawatt auf knapp 7,1 Gigawatt gestiegen, was einem Zuwachs von mehr als 25 Prozent entspreche.

2023 seien mit 96 Megawatt Leistung laut KEAN-Analyse deutlich mehr Freiflächen-Anlagen in Niedersachsen gebaut worden als in den Vorjahren. Insgesamt seien auf Freiflächen 844 Megawatt installiert worden. Das seien rund 12 Prozent der insgesamt in Niedersachsen installierten Leistung von rund 7.060 Megawatt. Das Gros der Anlagen befinde sich auf Dachflächen.

LEE warnt vor Ungleichgewicht zwischen Wind- und Solarenergie in Norddeutschland


Dazu LEE-Solarexpertin Mona von Baumbach: „Wir freuen uns, dass der Solarausbau Fahrt aufnimmt. Wir wünschen allerdings, dass der Freiflächen-PV-Ausbau im selben Tempo erfolgt wie der Dachflächenausbau. Immerhin sollen bis 2025 0,5 Prozent der Landesfläche durch Freiflächen-PV genutzt werden. Hier sind unseres Erachtens Erhöhungen der Ausschreibungsmengen für Solarparks nötig, damit die norddeutschen Länder nicht ins Hintertreffen geraten. Sonst erleben wir den umgekehrten Bayern-Effekt: Viele Windräder, aber kaum Freiflächensolaranlagen."

Unternehmen setzen auf Dachflächen-Photovoltaik


Von Baumbach erläutert: „Wir begrüßen, dass beispielsweise der Hafen Brake mit gutem Beispiel vorangeht und auf eigene Kosten eine große Dachflächen-Photovoltaiksolaranlage instal-liert hat. Die niedersächsische Landesregierung schätzt das Potenzial bei Dachflächen nach eigenen Aussagen in den Bereichen Industrie und Gewerbe auf drei Gigawatt. Aktuell haben wir davon weniger als zehn Prozent erreicht. Das wollen wir ändern.“


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